Gebt mir meinen Jesus wieder! (Johannes 20,11-18)
Tot.
Mein Leben ist tot.
Der Sieger über meinen Tod ist gestorben.
Leer.
Ich bin leer.
Der Ort, wo er ruhte, ist leer.
Die ganze Welt, die von ihm erfüllt war, ist leer.
Meine Hände, die ihm den letzten Dienst erweisen wollten,
greifen ins Leere.
Meine Füße, die zu seiner Ruhestätte eilten, wissen kein Ziel mehr.
Meine Seele, die ihn unablässig sucht,
irrt ziellos durch das Nichts.
Wo bist du?
Keinen anderen Gedanken kann ich mehr fassen.
Wo bist du?
Nichts anderes hat mehr Raum in mir.
Wo bist du?
Wie finde ich dich?
Wie finde ich den letzten Rest von dir,
das Einzige, was mir blieb,
die einzige Verbindung zum Leben,
das einzige Bruchstück von Sinn, wo bist du?
Wo bist du?
Jemand ruft meinen Namen.
Diese Stimme erreicht mein taubes Ohr.
Dieser Klang bewegt mein erstorbenes Herz,
erweckt meine toten Gefühle,
belebt meinen betäubten Geist,
befreit meine gelähmten Körper.
Meine tränenblinden Augen erkennen dein Gesicht.
Das Ziel meiner Suche: mein Meister!
Ich darf dich anrühren.
Nicht festhalten.
Nicht klammern.
Meine sehnsüchtigen Hände dürfen nicht fassen.
Habe ich dich wiedergefunden,
nur um dich wieder loszulassen?
Aber du lebst.
Heißt Leben immer wieder loslassen?
Ist das Leben ein einziges Loslassen?
Aber du lebst.
Und ich lebe auch.
Ich höre, wie du zu mir redest.
Kein anderer redet so.
Keinen andern höre ich so.
Ich sehe die strahlende Morgensonne.
Ich spüre unbändige, brausende Freude.
Ich fühle dein Leben in mir.
Ja, mein Meister, ich halte dich nicht fest.
Ich kann jetzt Abschied aushalten,
Schmerzen durchstehen, Geliebtes freigeben.
Ich weiß jetzt:
Abschied ist nie das Letzte.
Ich sehe jetzt die Liebe, die stärker ist als der Tod.
Ich fange an, die Kraft deiner Auferstehung zu erkennen.
Denn du lebst.
Ich bin in Bewegung.
Ich habe ein Ziel, einen Auftrag, einen Sinn.
Ich brauche nicht mehr zu klammern.
Ich muss dich nicht krampfhaft festhalten.
Du lebst ja in mir.
Und ich in dir.
Ich spüre dein pulsierendes Leben, deine vibrierende Kraft,
deine jauchzende Freude in mir.
Ich darf es alles teilen, mitteilen, austeilen.
Ich möchte die ganze Welt mit Jubelrufen erfüllen.
Ich möchte allen weitersagen:
Jesus lebt.
Und wir dürfen auch leben.
(aus "Den Durst meiner Seele stillen" von Elfriede Koch)
Gedanken von Maria aus Magdala
Mich haben die Worte, an denen uns sunflowertanja teilnehmen liess sehr beeindruckt und möchte mich dafür herzlich bedanken.
Ich sehe Maria aus Magdala mit all ihren wechselnden Gefühlen, Gemütsverfassungen ( je nachdem was sich gerade ereignete) vor mir. Die Errettung von 7 Dämonen, die Angst als Jesus gefangengenommen wurde. Die Kreuzigung, dann die erlebte Auferstehung, Jesus Auftrag das Evangelium seiner Auferstehung zu verkünden. (Nachher sei sie als Apostolin nach Frankreich gegangen um die Lehren Christi in seinem Sinn zu verbreiten)
Die Worte sind m. E. sehr gekonnt ausgewählt worden aus tief ehrfürchtigem Herzen heraus geschrieben worden. Wer sich Jesus wirklich und vollkommen hingibt, ist dermassen glücklich, dass man dies nicht anders beschreiben kann.
Auch ich lernte mit Jesus in mir neu zu leben, wirklich zu leben, mich selbst zu werden und mich zu lieben, wie ich bin, mich zu verändern, wie Gott mich will. Es dauerte einige Zeit, mit Höhen und Tiefen, doch es hat sich gelohnt. Ich habe dank Jesus auch gelernt, was meine Bestimmung auf Erden ist.
Wessen Herz für Jesus brennt, nurmehr wachsende Liebe kennt.
gby starangel