Ganz auf Empfang eingestellt

Maria von Bethanien (Lukas 10,38-42)

Nur immer hier zu deinen Füßen sitzen.

Nichts anderes tun als hören.
Nichts anderes sein als Aufmerksamkeit.
Ein offenes Gefäß,
bereit zu empfangen,
was auch immer du gibst.

Empfangen.
Nichts als empfangen.
Leer sein.
Klein sein.
Arm sein.
Aber offen,
aufnahmebereit,
alle Sinne ausgerichtet
auf dich.

Verstehen kann ich deine Worte nicht.
Zu groß sind sie für mich,
zu tief,
zu rätselhaft.

Aber
sie sinken tief in mich hinein.
Sie wecken etwas in mir.
Sie wachsen mit mir.
Sie bewegen etwas in mir.

Ich bin wie eine Ackerfurche,
offen für das,
was du in mich hineinlegst.
Was wird entstehen,
wenn dein Wort in mir Frucht getragen hat?

Ich habe das gute Teil erwählt.


(Elfriede Koch, "Den Durst meiner Seele stillen")

Schönes Gedicht,ich möchte aber drauf hinweisen,dass Martha genauso vom Herrn geliebt wurde und sie ihn auch auf ihre Art sehr geliebt und auch ihm geglaubt hat.Das wird unter anderm aus dem Gespräch deutlich das sie mit Jesu führte,als Lazarus gestorben war und Jesus scheinbar zu spät kam.Wenn ich die Geschichte der zwei Schwestern lese oder höre,muss ich immer denken,dass in mir oft die Wesenszüge beider vorhanden sind.Einmal zupackend,fragend,fordernd auf der anderen Seite still lauschend.