Was kann ich in meinem Leben kontrollieren
Hi
Ich wollte euch mal fragen, ob euch ihr euch schon mal beim "Leben" beobachtet habt...
Ihr tut Dinge, ohne das ihr sie bewusst entscheidet,...man spricht Worte,...ohne das man sie sich vorher zurechtlegt...
Ich meine...es wäre schlimm, wenn wir über alles was wir tun nachdenken müssten...da wäre eine Schildkröte vermutlich schneller als wir=)
Eine schlimme Deutung habe ich leider bei einer Veranstaltung gehört, die eigentlich eine christliche sein sollte...
Es gibt Wissenschaftler die sagen, dass unser Gehirn uns vollkommen steuert,...ohne unser zutun...unser Bewußtsein, wäre nur ein "Zuschauer", das denkt es habe alles im Griff´, jedoch kann er nicht mehr tun als zuschauen...
Das Gehirn würde unserem Bewußtsein nur den Glauben geben wir können etwas entscheiden...
Gott sagte...wir haben die Kraft zu tun was er will...
Ich möchte auf Gottes Wort hören, jedoch muss ich sagen, dass die Ansicht eben jener Gehirnforscher schon sehr beängstigend ist...
Einen schönen Tag
Richi
kontrollieren und glauben, glauben und kontrollieren
Was kann ich in meinem Leben kontrollieren? … Und was hat solch eine Frage mit Glaubensfragen rund um den christlichen Glauben zu tun?
Wenn man will und kann, so darf man Wissenschaft und Glauben als zwei nebeneinander stehende menschliche Eigenschaften, bzw. Disziplinen betrachten.
Die Wissenschaft versucht nicht zu glauben, sondern folgt, zumindest in den naturwissenschaftlichen Abteilen einer Disziplin, welche wie folgend umrissen werden kann. Beobachten / Erforschen, Nachweisen, Beweisen und Erklären.
Der Glaube entspricht einer innern Gewissheit, oft zurückgreifend, aufbauend und immer wieder neu Erglaubt, aus Überlieferungen längst vergangener Epochen. Diese Glauben folgen weniger einem Beobachten / Erforschen, Nachweisen, Beweisen und Erklären.
Wenngleich letzten Endes Wissenschaft und Glauben nicht wirklich trennbar sind, weil auch die Wissenschaft eher nur glaubt, dass die letzten Wissensstände einer möglichen Realität näher sind als zuvor.
So auch ist die Hirnforschung inzwischen ein Spezialgebiet in der Naturwissenschaft und einzelne Wissenschaftler ziehen daraus Rückschlüsse, welche sie nicht wirklich abschließend ziehen können.
Man kann heutzutage besser als damals fast zusehen und zwar dass es im Gehirn gewisse Regelmäßigkeiten und Abfolgen gibt, aber wir. bzw. die Hirnforschung, ist noch weit entfernt, schlüssig den Weg vom Wahrnehmen bis zum Willen und deren Umsetzung zu dokumentieren. Die Psychologie beobachtet, vernetzt mit der Hirnforschung, ebenfalls Verhaltens und Reaktionsmuster von uns Menschen und erzielt seit den letzten Jahrzehnten erstaunliche Rückschlüsse, welche teils fast neue Therapien bei der Behandlung von Depressionen und psychosomatischen Erkrankungen zur Anwendung bringen.
Aber weder das „Ich“ noch der „Wille“ konnten bisher schlüssig und zwar wirklich naturwissenschaftlich definiert und erklärt werden. Dies lässt natürlich Raum für philosophische und religiöse Spekulationen offen.
So mancher Prophet der Wissenschaft ist so was von Menschlich wie die alten Propheten der Tora es auch waren. Wir dürfen glauben was wir zu verstehen glauben, aber wissen das tun wir nach wie vor recht wenig.
Unser Wille, ob frei oder nicht, scheint zumindest nicht selbstständig zu sein, also losgelöst von Irgendetwas zu sein, sondern vielleicht ist unser Wille intensiver mit dem verwoben was existent ist, ohne dass uns das allumfassend bewusst ist und sein kann. Ob wiederum alles was unsere Phantasie und unser Glauben sich vorstellen kann, diesem allumfassenden und alleinschließenden Existierendem realistisch nahe ist, beantwortet, nach meine Meinung, unser schlichtes menschliches Vermögen und die individuelle Einschätzung dessen was wir wahr nehmen können und dies schein räumlich und zeitlich voneinander abgegrenzt zu sein.
Schön wer da über diese Abgrenzungen hinaus und hinein spazieren kann.
Also nicht die Freiheit oder Unfreiheit unseres Willens und selbst kontrollieren könnens sollte uns beängstigen sondern unser angenommenes Wissen und verfestigter Glaube dürfte uns vielleicht beunruhigen, bzw. nicht unnötig verwirren, so wir das leben und beleben was wir leben und beleben können.
Was hilft uns zu fürchten, dass wir nicht wirklich wissen was wir sind und was hilft uns zu glauben, dass wir Kinder der Schöpfung sind?
Wir wurden geboren und werden gestorben. Glauben dürfen wir alles, wissen tun wir immer noch sehr wenig. Wer mehr weiß als dieses Wenige, der glaubt sicher eher als er weiß und das dürfen wir einander sicher immer erlauben.
lehit
Isaak